Moin zusammen,
abgesehen von der merkwürdigen Optik der sehr hohen Scheiben haben sie alle den Nachteil, gewaltigen Unterdruck und deswegen je nach Windeinfallswinkel bei zunehmender Geschwindigkeit Vibrationen am Helm oder zumindest am Visier zu erzeugen. Wenn man dann noch den Spoiler direkt im Blickfeld hat, bleibt vom Motorrad-Feeling meiner Empfindung nach nicht viel übrig.
Bei den niedrigen Versionen der Scheiben von MRA oder Powerbronce trifft der Luftstrom fast nur noch auf den oberen Helmbereich, aber nicht auf den Oberkörper - das reicht völlig aus. Dann gibt es auch kein Visierzittern. Das Fahren ist selbst bei hoher Geschwindigkeit noch entspannt. Nur bei starkem Gegenwind fährt man halt 20 km/h weniger oder beugt sich etwas vor.
Ich habe auf meiner tiefen MRA-Scheibe den Spoiler nicht aufgestellt - das mache ich eben nur bei sehr starkem Gegenwind, erkaufe den Vorteil der Entlastung aber wieder mit mehr Turbulenzen, die bei flachem Spoiler eben nicht auftreten.
Meine Empfehlung: Einfach mal ohne die Scheibe zur Probe fahren. Das hat mir schon gereicht, um den Sinn tiefer Scheiben zu erkennen. Was auch geht: Mit einem ausgeschnittenen Stück eines transparenten Plastikeimers oder einem Stück 1,5 mm Plexiglas die Simulation einer hohen Scheibe aufschrauben und diese Improvisation stückweise kürzen, bis man die für sich komfortabelste Lösung gefunden hat. Letztendlich beurteilt das jeder anders, aber danach kann man die passende Scheibe kaufen. Wie sie jeweils geformt ist, spielt nur eine untergeordnete Rolle.
Man muss aber dringend darauf achten, dass Testfahrten mit Improvisationen ohne KBA-Zulassung im öffentlichen Verkehrsraum nicht zulässig sind und das Konstrukt keinesfalls wegfliegen darf --- also selbst nur mit geschlossenem Visier und ohne nachfolgenden Verkehr zum Topspeed ansetzen