Beachte wie die Abstaende zwischen den Zaehnen sich veraendert haben. Die Kette "passt" nicht mehr richtig in die Taeler. Ausserdem hat die Kurvenform der aufsteigenden Seite nicht mehr die urspruengliche Form, welche zur Kettenrolle passt. Das ist die Seite an welcher die Antriebskraft anliegt. Hier mein Ritzel nach 31.000 km.
Das Verschleissbild ist ziemlich in Uebereinstimmung mit dem anderen Ritzel oben, welches 25.000 km runter hat. Nur etwas mehr vom Ganzen, richtig? Bei diesem Verschleissgrad versucht Kette in eine Lage zu kommen, die ihr besser passt. Sie tendiert an den Wandungen hochzulaufen. Weil die Abstaende von Berg zu Berg nun groesser sind, geschieht was mit Kettenlaengung bezeichnet wird. Dieser Effekt wirkt noch staerker wenn man die Kette zu locker laesst.
Weiterer Abstand und nicht passende Form der Zaehne = hoehere mechanische Belastung = mehr Verschleiss.
Weil die Abstaende von Berg zu Berg nun groesser sind, geschieht was mit Kettenlaengung bezeichnet wird.
Das bedeutet aber auch, daß wenn eine Kettenlängung als Folge schon aufgetreten ist es wiederum wenig Sinn macht, das Ritzel zu tauschen, weil dann die Abstände dann wieder nicht stimmen.
Ich bin davon ausgegangen, daß durch die Zugbelastung selbst, auch bei intaktem Ritzel, eine gewisse Längung der Kette auftritt, welche dann das Ritzel beschädigt.
Wahrscheinlich laufen beide Prozesse parallel gleichzeitig ab.
Frueher sind die Ketten meistens als erstes dran gewesen. Dem ist zumindest bei unserer Strom nicht so. Wir wissen aus Erfahrung, dass das Ritzel vorne ueblicherweise als erstes verschleisst. Wenn man es so sagen will "hinkt" die Kette beim Verschleiss hinterher, natuerlich positiv. Es macht also Sinn das beste erhaeltliche Ritzel zu erwerben.
Eine gewisse Toleranz in den Abstaenden kann die Kette ja verkraften. D.h. wenn man das Ritzel rechtzeitig wechselt, dann sollte die Kette noch nicht so weit gelaengt sein, dass sie nicht mehr richtig drauf laeuft.
Dies ist der Einstellung bei meinen Kettenspannern nach 50.000 km Laufzeit der Kette und des Kettenrades. Das Ritzel hatte ich bei 31.000 km gegen ein neues getauscht. Wenig Kettenlaengung.
Dann werde ich auf Nummer sicher gehen und mein Ritzel auch rechtzeitig tauschen, kostet ja nicht so viel.
Dein Kettenrad sieht schön sauber aus. Als ich noch einen Öler montiert hatte, war es nicht ganz so sauber. Oder hast Du heimlich vor dem Foto geputzt?
In Singapur erfährt man drakonische Strafen, wenn man etwas auf den Boden wirft!!
Dashalb ist da alles so pingelig Sauber!!
Peter.....welche Strafe kriegt man, wenn man eine V-Strom auf den Boden schmeisst
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georgios @ Fr 07. Jul 2006, 17:59 hat geschrieben:
Dein Kettenrad sieht schön sauber aus. Als ich noch einen Öler montiert hatte, war es nicht ganz so sauber. Oder hast Du heimlich vor dem Foto geputzt?
Nicht heimlich geputzt, ich habe es unheimlich geputzt! Mich freut halt ein sauberes Motorrad und schoene Technik.
Hm, da stimme ich nicht zu.
Eine Kette längt sich, wenn eine entsprechende Kraft auf sie wirkt, aufgrund Ihrer Konstruktion.
Die Verbindungsstellen geben mit der Zeit nach.
Das ist der Grund, warum ein Zahnriemen sich längenmäßig fast nicht verändert, weil das Stahlband in seinem Inneren durchgängig ist.
Darum glaube ich nicht, dass das Auswechseln des Ritzels eine bemerkbar große Veränderung der Kettenlebensdauer mit sich bringt.
Aber wenn es das Gewissen beruhig war es ja wahrscheinlich schon das Geld und den Aufwand wert...
Am Baum des Schweigens hängt seine Frucht, der Friede.
- Ich möchte darauf hinweisen, dass ich schweige...
...während ich tippe.
...der Theorie mit der Kettenlängung alleine wegen der Abnutzung des Ritzels mag ich nicht ganz folgen:
Zwischen Kettenrollen und den nach oben eh' immer etwas trichterförmig sich öffnenden Zahntälern ist immer etwas Spiel, sonst wäre das Ganze zu schwergängig und würde auch ziemlich laut laufen. Beim Antrieb der Kette durch das Ritzel werden immer nur die Zahnflanken genutzt. Da die etwas schräg sind, gibt es zwar eine Tendenz diese etwas hochzulaufen, aber dem wirkt die Kettenspannung entgegen. Dieses Hochlaufen an den Flanken findet aber bei allen Zähnen/Kettenrollen die im Eingriff sind gleichzeitig statt, so dass hier keine besonderen Längungskräfte an der Kette auftreten.
Im Verlauf der Abnutzung wird nun an den Zahnflanken Material abgetragen, dies erfolgt aber wiederum gleichmässig an allen Zähnen (Extrembeispiel: das Bild von meinem Ritzel weiter oben im Thread). Die Kette wird dadurch nicht gelängt (meine lässt sich am Kettenrad immer noch nicht übermässig abheben und auch der Kettenspanner musste noch nie grossartig nach hinten gekurbelt werden (vielleicht 2-3 Umdrehungen über 35000km).
Das einzige was dramatisch zunimmt ist der Ruck beim Übergang von Antrieb auf Motorbremse und umgekehrt, denn dort wird jeweils die "arbeitende Zahnflanke" gewechselt und die zunehmen grössere Lücke dazwischen ruckartig durchlaufen. Beim "Einschlag" der Kettenrollen auf der gegenüberliegenden Flanke treten dort dann auch die grössten Kräfte auf, so dass die Abnutzung progressiv fortschreitet. Aber auch dies tritt wieder bei allen im Eingriff befindlichen Zähnen/Kettenrollen gleichzeitig auf, so dass dort keine Kettenlängung verursacht wird.
Ich glaube, die normale Abnutzung verläuft umgekehrt:
Eine nicht ganz optimal gepflegte Kette wird an manchen Kettengliedern schwergängig, so dass diese nicht gestreckt auf Ritzel und Kettenrad treffen und dort durch den scheinbar verringerten Kettenrollenabstand für lokal erhöhte Reibung sorgen. (Effekt 1). Ausserdem kann an nicht optimal versorgten X/O-Ringen der Kette Schmutz eindringen und durch Mahlarbeit das "Lagerloch" der Kettenbolzen in den Laschen geringfügig zum Langloch erweitern (Effekt 2). Dadurch längt sich die Kette und die Abstände zwischen den Kettenrollen passen wirklich nicht mehr zu den Zahnabständen der Kettenräder. Das dadurch beim Eingriff entstehende Spiel sorgt dafür, dass das Kettenglied mit dem noch am besten passenden Rollenabstand fast die ganze zu übertragende Kraft aufgebürdet bekommt, was hier zu lokal erhöhtem Veschleiss führt und auch eine Bruchgefahr der überbelasteten Ritzelzähne bedeutet weil das im Vergleich zu den anderen kürzere Kettenglied auf die zu weit stehenden Zahnflanken quasi wie auf einen Keil gezogen wird.
Es macht also durchaus Sinn, bei einem ansonsten noch gut in Schuss befindlichem Kettensatz nur das Ritzel zu erneuern. Wenn sich allerdings die Kette schon gelängt hat (sich also am Kettenrad mehr als ein paar Milimeter abheben lässt) sollte wirklich der ganze Satz getauscht werden.
genau aus dem Grund habe ich auch nur mein Ritzel getauscht, eil ich die Kette am Kettenrad nur wenige mm abheben kann und somit die Längung noch nicht gravierend ist. Ich habe das übrigens an mehreren Stellen getestet, da ja enzelne Kettenglieder defekt sein können.
Extrem habe ich das bei Kuckucks Kette erlebt, wo ich über zwei Kettenglieder gemessen 5mm Spiel hatte. Der Kettensatz war auch nicht korrekt montiert worden (Werkstatt), als ich nämlich das Sicherungsblech geradebiegen wollte, konnte ich es mit der Hand bewegen und die Mutter war auch lose, ca mit -10Nm angezogen, jawoll MINUS 10Nm!!!
Gruss aus Soest Klaus
There are only 10 types of people: those who understand binary and those who don't.
Wenn ich das richtig anschaue.....Kraft = Gegenkraft......dann hast Du soeben das Perpetuum Mobile erfunden, und kanst die Schwerkraft aufheben!!
An sonsten....2 Glieder 5mm AUTSCH!!!
Wohl schon länger nicht mehr nach der Kette geschaut?! Bei der längung würde mein Hinterrad schon hinter der Schwinge stehen!!
~ 112 Glieder / 2 =56 /2 =28 x 5mm =
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...der Theorie mit der Kettenlängung alleine wegen der Abnutzung des Ritzels mag ich nicht ganz folgen:
Ich auch nicht. Das hab' ich auch nicht gesagt. Da moechte ich das Wort 'alleine' streichen.
Tatsache ist, bei mir war die Kette bei 31.000 km voellig in Ordnung, waehrend das Ritzel anfing nachzulassen. Wenn man keine schoene DID VM Kette hat, mag das etwas anders ausfallen
meine Kette hat die Verschleisgrenze 320mm bei ca. 24tkm erreicht.
Entäuscht bin ich vom 43er JT Kettenrad nach nur 7500km (Foto).
Beidseitig zeigt sich Gradbildung und Aufwurf sowie Abnutzung der Zähne.
Ich wollte nun auf Peters Empfehlung ein 43 Afam-Kettenrad (ca. 46,-)einbauen, habe mich dann jedoch aufgrund des annäherd gleichen Preises für ein Stealth-Kettenrad entschieden und hoffe auf entsprechende Haltbarkeit (wie beworben).
Ritzel hab ich noch nicht überprüft werde aber ein Originales mit Gummi bestellen und sicher ALLES wechseln.
Kette wirds eine D.I.D 525ZVM2 114 Glieder.